Zur Geschichte des Hotels Genueser Schiff

Die Umgebung des Hotels Genueser Schiff ist seit Generationen in Familienbesitz. Doch erst durch die Eindeichungen nach der verheerenden Sturmflut 1872 konnte das ehemalige Jagdgebiet als Baugrund fungieren. Bis zur Entstehung des Hotels sollte jedoch noch einige Zeit vergehen.

Das Hotel Genueser Schiff   ist so individuell wie die Menschen, die sich für einen Aufenthalt in ihm entscheiden; ganz gleich ob sie sich nur für eine Nacht oder für einen längeren Zeitraum einquartieren möchten. Es sind Menschen, die wenig Wert auf Uniformität legen. Und auf Zwänge schon gar nicht. Stattdessen bevorzugen sie unaufdringliche Eleganz und Gelassenheit in einer entspannten Atmosphäre.   
Den Name des Hotels entnahm die Gräfin aus dem ersten Vers des Gedichtes „Nach neuen Meeren“ von Friedrich Nietzsche. Als ihr Sohn Philipp Brandt das Hotel übernahm, ergänzte er für sich dieses Motto mit der Hinzunahme des zweiten Verses.  

Dorthin — will ich; und ich traue

Mir fortan und meinem Griff.

Offen liegt das Meer, in's Blaue

Treibt mein Genueser Schiff.

Alles glänzt mir neu und neuer,

Mittag schläft auf Raum und Zeit  

Nur dein Auge – ungeheuer

Blickt mich’s an, Unendlichkeit!



Anfang der 1940er Jahre richtete hier die Marine einen Flak-Übungsplatz ein und übrig blieb 1945 ein verlassener Beobachtungsstand. Nach Kriegsende machte jemand daraus – ohne Besitzer zu sein – das Café „Kleine Brise“. Hier trafen sich die vielen internierten Soldaten, da der Ort jetzt in der britischen Kriegsgefangenenzone lag. Es herrschte ein wildes Treiben, bis die Militärregierung die rechtmäßige Besitzerin, Gabriele Gräfin von Waldersee, aufforderte, auf ihrem Strandland für Ordnung zu sorgen.

Sie entschloss sich, aus der „Kleine Brise“ ein Sommerhotel entstehen zu lassen. Für das kleine Fischerdorf Hohwacht brach hiermit eine neue Zeit als Ferienort an. Der Architekt Karl Schöning entwarf und baute unter Verwendung von Fertigteilen das kleine Hotel in nur neun Wochen. So konnte am 8. Juli 1950 die erste Sommersaison eröffnet werden. Der Ausspruch „Wir haben nur eine Badewanne im Haus, aber die große Badewanne liegt vor der Tür“ ist charakteristisch für die damalige Zeit. Die Zimmer waren eigentlich Kajüten und die Wände dünn.


Gräfin Waldersee erweiterte und modernisierte 1960 das Hotel um das Dreifache. Sie wählte wieder ihren früheren Architekten, um die besondere Atmosphäre zu bewahren. Es blieb ein reines Sommerhotel, das die Gräfin über viele Jahre hinweg mit 6 charmanten Haustöchtern, z.T. aus der eigenen Verwandtschaft, betrieb.

Mit Philipp Brandt, Sohn der Gräfin Waldersee, der die Gastronomie in der Schweiz erlernt hatte, wird die Tradition des Hotels heute fortgesetzt. Er fand erstrangige Köche für das Restaurant, etablierte das legendäre Strandkorbcafé und die urgemütliche Bistro-Bar. Im 1. Stock des Hauses schuf er einen Frühstücksraum mit bestechender Rundumsicht. Ferner fügte er der Flottille des Genueser Schiffs das Genueser Landhaus und das Kaminhaus hinzu. Im Jahr 2000 wurde er für Konzept und Umsetzung des “Ausschlaf-Hotels” mit dem Tourism-Activity-Grammy ausgezeichnet.



Seit 2007 entwickelte der renommierte niederländische Architekt Jowa I. Kis-Jovak für das gesamte Hotel ein Farb- und Lichtkonzept, das auf angenehme Weise Ästhetik, Funktionalität und Komfort verbindet. Es entstanden Räume für die Gäste mit dem personal touch des Genueser Schiffs, vom Olivenholzparkett über die Wandgestaltung bis hin zum Mobiliar. Die Harmonie von Tradition und Moderne kommt in den individuell gestalteten Räumen zum Tragen, worin sich noch Möbel aus dem großzügigen Herrenhaus der Grafen Waldersee befinden.